Vita


Die Naturland ÖKUHVISION

Naturland wurde vor 30 Jahren von engagierten Landwirten, Wissenschaftlern und Verbrauchern gegründet. 1982 war ihre Vision, eine Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung, die den Wert der komplexen, natürlichen Lebensgrundlagen, wie zum Beispiel Bodenfruchtbarkeit, erhält bzw. verbessert. Sie wollten eine Landwirtschaft betreiben, bei der sie nicht die Böden auslaugen und die Gewässer mit Pestiziden vergiften. Ihr Weg war es, mit den Kräften der Natur zu wirtschaften statt gegen sie. Ihr klares Ziel war, die Menschen mit wertvollen, geschmackreichen Lebensmitteln zu versorgen.
Diese Vision trägt weiter.
Heute nimmt Naturland noch stärker das Bild des ganzen Planeten Erde in den Blick. Und arbeitet an Herausforderungen wie der Ernährungssicherung der Weltbevölkerung. Zu den globalen Problemen gehört auch die teilweise dramatische Veränderung des Weltklimas. Die Folgen der seit den 60er Jahren diskutierten Erderwärmung sind vielfach zu beobachten. Bodenerosion ist eine davon. Durch Stress geschwächte Pflanzen und ein Wassermangel für Pflanzenbau und Tierhaltung sind weitere. Sie alle betreffen die gesamte Weltbevölkerung. Und sie betreffen insbesondere Landwirte – egal ob auf der Nord- oder Südhalbkugel.
Die Naturland ÖKUHVISION sieht einen großen Entwicklungssprung in der ökologischen Landwirtschaft. Dieser Sprung muss sich auf verschiedenen Ebenen vollziehen. Beispielsweise in einer noch umfangreicheren Erforschung des Öko-Landbaus; in der Neuausrichtung der Agrarpolitik; in der Durchsetzung eines Lebensstils, der u.a. mit einem deutlich reduzierten Fleischkonsum auskommt; in der Erhaltung und Förderung der Biodiversität, in einer angemessenen monetären und ideellen Wertschätzung der Arbeit und der Erzeugnisse der Landwirte und der Lebensmittelverarbeiter weltweit; in einer zunehmend schnelleren Ausbreitung des Öko-Landbaus und der ökologischen Lebensmittelverarbeitung.
Diesen Blick aufs Ganze, diesen großen Entwicklungssprung, den Naturland in Kooperation mit anderen Akteuren und Visionären realisieren will, hat die Künstlerin Ena Klopp mit dem Icon ÖKUHVISION umgesetzt.
Sie selbst beschreibt ihre persönlichen Gedanken und Beweggründe für genau diese Visualisierung so:
„Ich habe mich von zwei Inspirationen leiten lassen. Mit dem Wortspiel, besser gesagt die Wortentfremdung von Öko und Kuh schaffe ich einen Bruch. Ich kann damit im Betrachter die Frage auslösen: Was soll das? Eine weitere Entfremdung nutze ich in der künstlerischen Umsetzung der Kuh im Sprung über die Erde. Die zweite Inspiration geht vom Wesen der Kuh aus. Die Kuh ist ein Vegetarier. Die Kuh ist ein ruhiges aber auch sehr kraftvolles Tier.
Persönlich glaube ich, dass die Menschheit zur Bewältigung der globalen Probleme bzw., um die Chancen zu entdecken, die in den Problemen liegen, sich öfter mal fragen sollte: Was soll das? Was mache ich da? Was lasse ich da mit mir machen? Ebenso wichtig erscheint mir ruhiges, besonnenes und gleichzeitig kraftvolles Handeln.
Die Erde zeige ich vollständig und in Relation zur Kuh sehr klein. Damit entsteht einerseits eine Distanz andererseits eine Zerbrechlichkeit. Ich fände es schön, wenn wir Menschen es uns auch erlauben, die Erde mal wieder wie aus der Ferne, aus der Distanz zu betrachten, um zu merken, wie klein wir sind im Vergleich zu all dem Großen, letztlich auch dem 'Wunder' der Erde und was sie hervorbringt. Ohne zu fest an einem Punkt zu stehen, hat auch die Kuh Anlauf genommen und wagt einen Sprung – in die immer wieder eigen formulierte Vision dürfen wir auch springen, etwas wagen, Mut haben, Neues ausprobieren ... Das Neue, die Ideen, sind nie klar auf eine Sache definiert, aber ich finde, wir sollten immer das Ganze im Blick haben, wenn wir (öko-logisch oder in Bezug auf Lebewesen) vorangehen.“
Die Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin Ena Klopp lebt und arbeitet in Hamburg.

 

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